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Kein Schritt ist vergebens

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“Der Wanderer lässt deshalb
keine Spuren zurück,
weil er mit dem Wandern der Dinge
Schritt hält.”
Byung-Chul Han

„Les pas perdus? Mais il n’y en a pas“ schreibt André Breton, kein Schritt ist vergebens. Dem Rhythmus meiner Schritte und dem Rhythmus der Welt folgend komme ich an im Wandern, nehme Nuancen des Lichts, der Bewegung wahr, Schwankungen in der Anordnung und Temperatur von Farben, höre genau hin, "wenn mit einem Klang eine Ordnung ausklingt und in die Stille mündet, die ganz anarchisch ist" (Saner).

Ich erwandere mir die Welt, verbinde und verwandle mich mit ihr und setze sie aramäisch Bildermachend neu in Szene. Halte Schritt mit dem Wandern der Dinge, vergesse meinen Namen, vergessse woher ich komme und wohin ich gehe und werde auf geheimnisvolle Weise dichter.

Wenn unterwegs plötzlich etwas aufscheint und ein Einblick in die Architektur des Wandels und der Verwandlung, ein Einblick in die Ordnung des Chaos gelingt, dann geht ein Engel vorüber und setzt ein Lebenszeichen, weckt unscharf und flimmernd die Ahnung vom Ganzen.